Mit Haltung Stärke zeigen, mit Haltung Brücken bauen.
Wie wir unsere Jugendlichen in schwierigen Situationen nicht alleine lassen, sondern begleiten können.

Überschrift: Gewaltfrei leben lernen – Ein systemischer Ansatz zur Gewaltprävention und Zivilcourage an Schulen

Langer Text:

Gewalt ist ein Problem, das viele Kinder und Jugendliche betrifft. Ob auf der Straße, in der Schule oder im Internet, sie werden oft mit Konflikten, Aggressionen und Übergriffen konfrontiert, die ihre körperliche und seelische Gesundheit gefährden. Um dem entgegenzuwirken, braucht es mehr als nur einzelne Maßnahmen oder Konsequenzen.
Es braucht einen systemischen Ansatz, der alle Beteiligten einbezieht: die Lehrkräfte und die Eltern, die Schüler*innen. Denn wer sind die wahren Gewaltpräventionstrainer*innen? Wir sind ja meist nur einen oder einen halben Tag da.

Wir bieten daher verschiedene Kurse an, die auf die Bedürfnisse und Herausforderungen dieser Zielgruppen zugeschnitten sind.
Unser Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, ihrer Konfliktfähigkeit und ihrer Zivilcourage zu stärken, die Lehrkräfte in ihrer pädagogischen Kompetenz und ihrem Umgang mit schwierigen Situationen zu unterstützen, und die Eltern in ihrer Erziehungsverantwortung und ihrem Verständnis für ihre Kinder zu fördern.

Angebote zu Studientage / Kurse sind z.B.:

  • Starke Eltern, starke Kinder – Empathische Eltern, empathische Kinder: Dieser Kurs richtet sich an Eltern, die ihre Kinder liebevoll und respektvoll erziehen wollen, ohne dabei ihre eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Er vermittelt ihnen, wie sie eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Kindern aufbauen, wie sie ihnen Werte und Grenzen vermitteln, wie sie ihnen zuhören und sie verstehen, und wie sie ihnen helfen, mit ihren Gefühlen und Problemen umzugehen. Der Kurs basiert auf dem Konzept der gewaltfreien Kommunikation und der empathischen Haltung, die auch eine gesichtswahrende Kommunikation ermöglicht, die das Selbstwertgefühl und die Würde aller Beteiligten respektiert.

  • Der sichere Hafen: Dieser Kurs richtet sich an Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern gleichermaßen. Er zeigt ihnen, wie sie sichere Orte schaffen können, an denen sie sich wohlfühlen, entspannen und auftanken können. Das können Räume im Elternhaus, in der Schule oder in anderen Einrichtungen sein, die eine Rückzugsmöglichkeit bieten, die vier großen Zet’s erfüllen (Zeit, Zärtlichkeit, Zuneigung, Zuflucht) und eine klare Rahmensetzung haben.
    Der Kurs vermittelt, wie wichtig es ist, sichere Häfen zu haben und zu nutzen, um Stress abzubauen, Konflikte zu vermeiden und das Selbstwertgefühl zu stärken.
  • Gewaltprävention fängt im Bauch an: Dieser Kurs richtet sich an Eltern, die wissen wollen, wie sie ihre Kinder vor Gewalt schützen und ihnen beibringen können, gewaltfrei zu leben. Er klärt sie auf, warum Kinder schreien, wie sie entspannter begleiten können, wie sie wertschätzend Grenzen setzen können, wie sie mit Stress und Konflikten umgehen können, und wie sie Zugang zu ihren eigenen und den Gefühlen ihrer Kinder bekommen können.
    Der Kurs nutzt Methoden aus der Achtsamkeit, der Emotionsregulation und der Konfliktlösung, die auch eine gesichtswahrende Kommunikation fördern, die die Bedürfnisse und Gefühle aller Beteiligten berücksichtigt.

Richtig streiten lernen. Wenn Mama und Papa nicht richtig streiten können, was für eine Streitkultur entwickelt sich da und was macht was womöglich mit unserer Gesellschaft?

Streiten ist normal und gehört zum Leben dazu. Aber wie man streitet, macht einen großen Unterschied. Wenn Mama und Papa nicht richtig streiten können, also wenn sie sich anschreien, beleidigen, ignorieren oder gar gewalttätig werden, dann hat das negative Folgen für die ganze Familie und die Gesellschaft.

Zum einen leiden die Kinder unter dem schlechten Klima zu Hause. Sie fühlen sich unsicher, ungeliebt und verantwortlich für den Streit. Sie haben Angst, dass die Eltern sich trennen oder dass sie selbst Schaden nehmen. Sie entwickeln oft psychische Probleme wie Ängste, Depressionen, Aggressionen oder Suchtverhalten. Sie haben Schwierigkeiten, sich in der Schule zu konzentrieren, Freundschaften zu schließen oder Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen.

Zum anderen lernen die Kinder von den Eltern, wie man streitet. Sie übernehmen die schlechten Muster und wenden sie in ihren eigenen Beziehungen an. Sie glauben, dass Streiten immer mit Schmerz, Hass oder Trennung verbunden ist. Sie haben keine Kompetenzen, um konstruktiv und fair zu streiten, ohne sich selbst oder andere zu verletzen. Sie können ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen nicht formulieren, die Perspektive anderer nicht einnehmen, Kompromisse nicht finden oder sich entschuldigen und versöhnen. Sie verlieren die Fähigkeit, eine gesichtswahrende Kommunikation zu führen, die das Selbstwertgefühl und die Würde aller Beteiligten respektiert.

Das hat wiederum negative Folgen für die Gesellschaft. Wenn die Menschen nicht richtig streiten können, dann entsteht eine Streitkultur, die von Gewalt, Ausgrenzung, Intoleranz und Respektlosigkeit geprägt ist. Die Menschen können nicht mehr miteinander reden, sondern nur noch gegeneinander kämpfen. Sie können keine gemeinsamen Lösungen für die Probleme finden, die sie betreffen. Sie können keine solidarische Gemeinschaft bilden, die auf Werten wie Frieden, Gerechtigkeit und Menschenwürde basiert.

Um das zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Eltern lernen, wie sie richtig streiten können. Das heißt, dass sie lernen, wie sie ihre Konflikte auf eine Art und Weise lösen können, die für alle Beteiligten zufriedenstellend ist. Dazu gehören folgende Schritte:

  • Die eigenen Gefühle und Bedürfnisse erkennen und ausdrücken, ohne den anderen zu beschuldigen oder zu verletzen.
  • Die Gefühle und Bedürfnisse des anderen anerkennen und respektieren, ohne sich selbst zu verleugnen oder zu unterwerfen.
  • Die gemeinsamen Ziele und Werte identifizieren und betonen, ohne die Unterschiede zu ignorieren oder zu leugnen.
  • Die möglichen Lösungen gemeinsam erarbeiten und bewerten, ohne zu manipulieren oder zu dominieren.
  • Die beste Lösung auswählen und umsetzen, ohne zu erpressen oder zu drohen.
  • Die Ergebnisse überprüfen und gegebenenfalls nachbessern, ohne zu kritisieren oder zu sabotieren.
  • Sich bei Bedarf entschuldigen und versöhnen, ohne zu schmollen oder zu rächen.

Wenn die Eltern diese Schritte befolgen, dann können sie nicht nur ihre eigenen Konflikte besser lösen, sondern auch ihren Kindern ein gutes Vorbild sein. Sie können ihnen zeigen, wie man richtig streitet, und ihnen die nötigen Kompetenzen vermitteln, um das auch zu tun. Sie können ihnen auch eine positive Streitkultur vorleben, die von Verständnis, Anerkennung, Kooperation und Wertschätzung geprägt ist. Das wird nicht nur das Familienleben verbessern, sondern auch die Gesellschaft. Denn wenn die Menschen richtig streiten können, dann können sie auch besser zusammenleben.

Noch mal Kurz:

  • Problem: Gewalt und Konflikte in der Familie und in der Gesellschaft
  • Ursache: Falsches Streiten der Eltern, das die Kinder nachahmen
  • Folgen: Negative Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit, die Beziehungen und die Werte der Kinder und der Gesellschaft
  • Lösung: Richtiges Streiten der Eltern, das die Kinder lernen
  • Schritte: Gefühle und Bedürfnisse erkennen und ausdrücken, Perspektive anderer anerkennen und respektieren, gemeinsame Ziele und Werte identifizieren und betonen, mögliche Lösungen gemeinsam erarbeiten und bewerten, beste Lösung auswählen und umsetzen, Ergebnisse überprüfen und gegebenenfalls nachbessern, sich bei Bedarf entschuldigen und versöhnen
  • Ziel: Positive Streitkultur, die von Verständnis, Anerkennung, Kooperation und Wertschätzung geprägt ist, und die das Familienleben und die Gesellschaft verbessert



Für Schüler*innen, die lernen wollen, wie sie konstruktiv und fair streiten können, ohne sich selbst oder andere zu verletzen. Er zeigt ihnen, wie sie ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen formulieren können, wie sie die Perspektive anderer einnehmen können, wie sie Kompromisse finden können, und wie sie sich entschuldigen und versöhnen können.
Der Kurs sensibilisiert sie auch für die Folgen von falschem Streiten, wie zum Beispiel Hass, Ausgrenzung, Depression, Überforderung oder Scham, und wie sie diese vermeiden oder überwinden können. Der Kurs lehrt sie auch, wie sie eine gesichtswahrende Kommunikation anwenden können, die das Gesicht und die Ehre aller Beteiligten wahrt.

Unsere Kurse sind so konzipiert, dass sie möglichst auf Freiwilligkeit basieren und mehrmals angeboten werden, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Wir möchten, dass die Teilnehmer*innen sich aktiv einbringen und Spaß haben, während sie etwas Neues lernen. Wir möchten auch, dass die Eltern für ihre Kinder organisieren und sie motivieren, an den Kursen teilzunehmen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Kurse so meist schnell voll sind und eine hohe Zufriedenheit erzielen.

Wenn du dich für unsere Kurse interessierst oder mehr darüber erfahren möchtest, kannst du dich gerne bei uns melden. Wir freuen uns auf dich!

Kurzform:

  • Ziel: Jugendgewaltdeliquenz an Berliner Schulen entgegenwirken
  • Ansatz: systemisch, alle Beteiligten einbeziehen (Schüler*innen, Lehrkräfte, Eltern)
  • Kurse:
    • Starke Eltern, starke Kinder – Empathische Eltern, empathische Kinder: gewaltfreie Kommunikation, empathische Haltung, gesichtswahrende Kommunikation
    • Sichere Häfen: sichere Orte schaffen und nutzen, die vier großen Zet’s und Rahmensetzung
    • Gewaltprävention fängt im Bauch an: Aufklärung zu Kinderschreien, entspanntes Begleiten, wertschätzendes Grenzen setzen, Umgang mit Stress und Konflikten, Zugang zu Gefühlen, gesichtswahrende Kommunikation
    • Richtig streiten lernen: konstruktives und faires Streiten, Perspektivwechsel, Kompromisse, Entschuldigung und Versöhnung, Folgen von falschem Streiten, gesichtswahrende Kommunikation
  • Modalitäten: möglichst freiwillig, mehrmalig, aktiv, spaßig, elternorganisiert